Dibutylmaleinat ist die Billigausführung des Flexibilitätsverbesserers. Leider mischt es sich nicht gut mit Mineralölen, sondern neigt dazu, sich abzusetzen. Aus diesem Grund, ferner weil die beste Dosierung hergeraten wurde, darüber hinaus weil in den industriell hergestellten Ölverlust-Stoppern noch weitere hilfreiche Substanzen beigemischt sind und zuletzt weil die Mehrkosten der industriell hergestellten Mittel gegenüber der reinen Substanz ein Witz sind, verwende ich schon lange kein reines Dibutylmaleinat mehr.

Auch ein Grund mag sein, dass ich die Einführung synthetischer Öle für Modellmotoren in den Achtziger Jahren sehr interessiert verfolgt habe. Es handelte sich um Polyglykole, die gegenüber dem seinerzeit einzigen erhältlichen Schmierstoff für Methanolkraftstoffe Rizinusöl einige entscheidende Vorteile mitbrachten. Deshalb wurden damals von Modellbauern gern alle möglichen Polyglykole in verschiedenen Mischungsverhältnissen dem Kraftstoff beigemischt. Und entsprechend waren dann auch die Resultate: Mal ging es, mal eher nicht. Auf jeden Fall gab es Motorschäden in allen Varianten und Ausprägungen. Das änderte sich erst, als "man" lernte, welche Ölsorten in welchen Dosierungen und mit welchen Additiven man verwenden musste und seit dem sind diese Modellmotorenöle auch sehr gut geworden. Kein Mensch benutzt heute noch reine Polyglykole als Schmierstoff im Methanol. Es hat eben seinen Grund, weshalb die Industrie chemische Labore betreibt und dies in der Regel sehr sachkundig tut. Die Ergebnisse sprechen dann für sich. Das ist etwas, was die Community auch in Zeiten den Internets leider nur sehr begrenzt gelernt hat.

Grüße, Tom

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Die Stachelschweine