Datum: 06. Januar 2023 15:04
Unser 95er Tee steht 365 Tage im Jahr draußen. Soweit also zunächst mal kein Problem. Was aber immer wieder zum Problem wird, sind Newcomer, welche den üblichen Reparaturstau und die damit verbundenen Kosten wie auch den Arbeitsaufwand unterschätzen. An einem 124er befinden sich schon eine Menge Teile, die, jedes einzelne für sich, irgendwann mal am Ende sind. Und dann heißt es: Erneuern! Hier eine Liste der üblichen Teile zu erstellen hieße Eulen nach Athen zu tragen. Es wäre also weltfremd anzunehmen, dass nach ein paar Schweißarbeiten viele Jahre ungetrübte Freude ohne ärgerliche Mängel folgen würden. Unser Tee ist gerade mal wieder in der Werkstatt: Feststellbremse, Räder wuchten, Lenkungsdämpfer, Lenkzwischenhebel, Lagerung des Hinterachsträgers mit Bremsleitungen, Achsstreben. Und als besonderes Highlight: Schiebedach abdichten. Beim Schiebedach kostet allein der Kostenvoranschlag schon 1.000,- Euro (im Mercedes-Fachbetrieb). Aber was soll's, wenn erst mal Wasser reinläuft ist die Kiste bald schlachtreif. Also Augen zu und durch. Es sind auch nicht mehr alle Teile lieferbar, das Sortiment dünnt sich gerade kräftig aus. Verschleißteile gibt's aber meistens noch im Zubehör. Dort steigen die Preise bei den besseren Teile-Qualitäten inzwischen aber auch merklich. Eine gewisse Leidensfähigkeit sollte man daher schon mitbringen, wenn man sich einen Youngtimer zulegt. Dafür wird man bei gut gewarteten und gepflegten Exemplaren mit hervorragendem Fahrverhalten und einer gewissen Gediegenheit belohnt, die modernen Fahrzeugen leider abgeht. Man muss diese Wagen einfach lieben.
Grüße, Tom
Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.