Federspeicherwechsel; Arbeitsoptimierung
geschrieben von:
kalla
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Datum: 26. Juli 2010 22:47
Hallo zusammen,
hatte vor ca. einem Monat hier im Forum berichtet, das mein T-Modell hinten 2 cm schräg steht. Inzwischen habe ich die Federspeicher gewechselt und steht das Auto jetzt wieder gerade.
Beim Wechsel der Federspeicher habe ich mich an dem Bericht von JRC am 22.03.2002 für Opi im Technikforum und den von Eberhard Weilke, August 2009 für den vdh geschriebenen, orientiert.
Folgende Ergänzungen rege ich zur Optimierung der Arbeiten gerade der im JRC-Bericht geschilderten Problembereiche Ölsauerei und Gewinderuinierung an:
Für uns 4-matiker lässt sich der Druck der Niveauregulierung durch Umlegen des Servicehebels -oder Umstecken des Steckers bei den neueren Modellen- der 4-m vorne im Motorraum „verringern“.
Der Arbeitsbereich liegt vor der Hinterachse. Wer ohne Grube arbeitet, sollte dies beim Aufbocken berücksichtigen. Bei total rostigen Hydraulikleitungen vom Regler zu den Federspeichern empfiehlt es sich sicherlich, diese vorher neu zu beschaffen. Ansonsten lassen sich die Leitungen durchaus wieder verwenden.
Wichtig, dass die Hydraulikleitung am Schraubnippel nicht mitgedreht wird (Rostlöser verwenden). Dabei gegebenenfalls den alten Schraubertrick anwenden, den Nippel einen „Tick“ weiter anzudrehen und erst danach vorsichtig zu lösen.
Ich habe das Auto hinten über das Differenzial aufgebockt und anschließend auf die Hinterräder gestellt (unter die Räder Auffahrrampe oder 2 x17,5 er Kalksandsteine oder ähnliches; vorher natürlich vorne gegen wegrollen festlegen). Dann habe ich mit dem 11er Bremsleitungsschlüssel am Regler die Leitung für den linken Federspeicher ganz vorsichtig gelöst. Das schaumig austretende Öl habe ich mit den nach unten gerichteten Bremsleitungsschlüssel in eine Schlüssel abgeleitet. Der Austrittsstrom lies sich durch drehen der Mutter steuern. Das ganze hat doch ca. 15 Minuten gedauert –aber dafür keine Sauerei sondern alles schön inne Schüssel. Erst ganz zum Schluss hat es etwas gespritzt, was man aber durch Tuch hinhalten prima abfangen konnte. Nachdem der Druck abgebaut war, hob ich das Fahrzeug wieder an um restliches Öl in die Stossfänger zu bekommen. (dann auf Unterstellböcke ablassen oder aber den Wagenheber „sichern“) Bei mir ist bei den weiteren Arbeiten dann nur noch das Öl aus der jeweiligen dünnen Hydraulikleitung herausgekommen, was aber für den Putzlappen problemlos war. Zum Schrauben der Schraubnippel ist es wegen der Enge hilfreich, nach dem Lösen mit dem Bremsleitungsschlüssel einen Mausschlüssel zu verwenden. Diesen kann man im Gegensatz zum Bremsleitungsschlüssel doch schneller „umsetzen“. Zunächst habe ich die linke Seite getauscht. Die Hydraulikleitung baute ich komplett aus um die Schraubnippel auf der Leitung ordentlich für von Hand gangbar zu machen (Schraubnippel zurückschieben, Bereich säubern, fetten- Gilt für beide Leitungen!). Die drei Muttern zur Befestigung des Federspeichers ließen sich dank Rostlöser ebenfalls wieder verwenden. Die dicke Hohlschraube ging ohne Probleme auf. Die ausgebauten Speicher haben auf der Unterseite eine Gummidichtung, welcher dem Ersatzteil aus dem Zubehör nicht beiliegt. Diese ist mit umzustecken. Den Speicher der linken Seite habe ich erst einmal nur von oben eingelegt. Damit kann man später die Schraubnippel von Hand feinfühlig in das jeweilige Gewinde eindrehen und vermeidet so einen Gewinderuin.
Anschließend löste ich die sehr kurze Leitung für den rechten Federspeicher. Hier ist wegen der Enge Fummelarbeit angesagt. Die Wegnahme der Hydraulikleitung für den linken Federspeicher schafft etwas Platz. Nach Tausch auch des rechten Speichers ging es an den Wiedereinbau.
Um bei der kurzen Leitung für die rechte Seite die Schraubnippel sauber in den Regler (wegen des Alugewindes) und Federspeicher zu bekommen, habe ich den Regler von seiner Befestigungstraverse gelöst. Er lässt sich dann, weil die Zuführ- und Ableitungshydraulikleitungen sehr lang sind, richtungsmäßig auch etwas bewegen und erleichtert so das Einschrauben des Schraubnippels von Hand. Dadurch dass ich die Federspeicher noch nicht fest geschraubt hatte, ließen sich auch diese etwas bewegen und so alle Schraubnippel schön sauber von Hand einschrauben.
Danach alles wieder festschrauben und festziehen, Auto auf Hinterräder stellen, Motor starten, Hydraulikölstand beobachten, Servicehebel auf Normal stellen. Anschließend in Ruhe Motor ausstellen und erst einmal unten schauen, ob alles dicht ist. Wenn ja, Motor etwas länger laufen lassen und wieder prüfen, ob alles dicht. Wenn ja, alles schön konservieren (Film Fluid, Gel BN, Perma Film oder Vaseline oder nach Gusto).
Gruß kalla