Re: Ab wann ist der Wandlerschlupf am geringsten?
geschrieben von:
Rainer 200E
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Datum: 15. September 2021 22:04
Servus Franz,
ein klein wenig muss ich widersprechen. Nach 1972 stellte Mercedes bereits die hydraulischen Kupplungsautomaten auf Drehmomentwandler um.
Zum Thema Turbodiesel im W123 - ich kenne ihn ein wenig: Sehr großes Turboloch, Wandler nicht so weich, dass der Motor beim Anfahren in den aktiven Bereich des Laders gelangt, deutlich längere Achsübersetzung im Vergleich zum 5-Zylinder-Saugmotor. Ein schwaches Anfahren, wenn Motor und Getriebe auch noch kalt sind, ist vorstellbar.
Der zitierte 190D im Link (Heckflosse) war mit Schaltgetriebe natürlich auch nicht besonders kräftig beim Anfahren am Berg. Dazu Wieder ein paar Zahlen, Tabellenbuch Personenwagen Mercedes-Benz 1966:
Anfahrsteigfähigkeit voll besetzt (nicht die üblicherweise genannte Bergsteigfähigkeit):
190D Schaltgetriebe: 20,2%
190D Automatik (ohne Wandler), 1. Gang: 21,6% (200D identisch)
Vergleich dazu:
Mercedes 200 Heckflosse: 25,1%
Mercedes 200 Automatik (ohne Wandler): 35,5%
Dazu muss man wissen, dass das ursprüngliche Automatikgetriebe nicht dynamisch in den 1. Gang zurückschalten konnte. Man musste zum Anfahren zwingend von Hand die Fahrstufe 2 einlegen. Das war möglicherweise nicht jedem bewußt.
Viele Grüße
Rainer