Letzter Stand war, dass ich die augenscheinlich zu tief "tiefergelegten" ABS-Sensoren durch zwischenlegen von 1,5mm dicken Unterlagscheiben wieder angehoben hatte, damit sie nicht mehr auf den Radnaben schliffen. In der Folge ist das ABS immer schon nach 5m Fahrstrecke komplett ausgestiegen: ABS-Lampe leuchtete, ABS abgeschaltet. Na immerhin kein Geratteretete mehr.

Aber das Leuchten war doof und das bei unserem sonst ganz ordentlich gepflegten 124er Tee das ABS offline war, schmeckte mir auch nicht.
Also 0,5mm dicke Passscheiben bestellt als justierbare Zwischenlage, um die ABS-Sensoren etwas feinfühliger in der Höhe justieren zu können. Hat ganz gut geklappt: Zuerst kam wieder Leben ins ABS, aber etwas rappelte noch ein bisschen, kurz vor dem anhalten. Dann rechts noch mal eine von den fünf verbauten Passscheiben wieder rausgeholt und das ABS arbeitet wieder wie es soll.

Fazit:

Das WIS spricht also wahr: Das Geratter kurz vorm Anhalten liegt nachgewiesenerweise an zu geringer ABS-Sensorspannung bei geringer Geschwindigkeit. Ist der Abstand zwischen der Impulseinfräsung der Radnabe und dem darüber abtastenden ABS-Sensor zu groß, sinkt die Signalspannung des Sensors ab, bis es dann irgendwann zu diesem Problem kommt. Stellt sich allerdings die Frage, warum sich der Abstand überhaupt vergrößert. Wir waren zuerst davon ausgegangen, dass die Sensorimpulse durch rostige ABS-Fräsung auf den Radnaben unsauber wird. Das scheint mir aber nicht der wirkliche Grund zu sein. Ich habe eher ein leicht erhöhtes Radlagerspiel in Verdacht, hier ein Teil der Ursache zu sein.


Denn der Impulsring sitzt direkt über dem inneren Radlager. Das Rad drückt durch das Fahrzeuggewicht das äußere Radlager nach oben und das innere nach unten. Ist das (Axial-)Spiel des Radlagers nun erhöht, kann die Innenseite der Radnabe deshalb ein wenig nach unten ausweichen, wodurch es zur Erweiterung des Abstands zwischen Radnabe und ABS-Sensor kommen kann. Aber das ist nur eine etwas, naja: esoterische Theorie. Denn die ABS-Sensoren sitzen nicht oben, sondern so auf 14.00 Uhr in Fahrtrichtung.

Da ich neue Sensoren eingebaut und beide Radnaben ausgetauscht und überholt habe, wodurch sich das Gerüttel des ABS aber auch nur sehr geringfügig verbessert hat, muss es aber irgendwo doch noch einen Grund für diese Späßchen geben. Ggf. liegt es aber auch am ABS-Steuergerät selbst. Ein ersatzweise eingesetztes gleichartiges, dass noch in der Bastelkiste lag, hatte jedenfalls auch keine Verbesserung gebracht.

Dies nur zur Info, für alle, die noch mit diesem blöden Problem zu tun haben werden. Über die Verringerung des Abstands zwischen Nabe und Sensoren kriegt man das Gerüttel mit etwas Mühe weg.

Grüße, Tom

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Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.