Re: Filosofiffi - sehr spannend...
Datum: 19. Juni 2021 13:45
Man kann sich immer alle guten
Ratschläge zu Herzen nehmen und stets danach
handeln, also wenn man etwas schon auseinander
hat, dann immer gleich alles mitmachen. Die
zwangsläufige Folge wird aber nicht immer nur
Glück und Frieden sein, sondern zunächst mal,
dass man sich einen fetten Rucksack von in
diesem Moment überflüssigen Lasten auf
den Rücken schnallt. Das "kann" sich durchaus
später rechnen, wenn die Ventilschaftabdichtungen
wirklich in wenigen Jahren ausfallen würden,
"müssen" muss es das aber noch lange nicht! Denn
es handelt sich letztlich um nichts anderes als
spekulative Investitionen. Und da finde ich schon,
dass dieser ausgesprochen spekulative Charakter
einer Maßnahme es wert ist, über Sinn und Unsinn
solcher Vorgehensweisen einmal nachzudenken,
anstatt immer nur tumb alles neu zu machen, auch
wenn es bis dato noch tadellos funktioniert.
Ein Leben ist nun mal endlich, da sollte man seine
Kräfte möglichst optimal einteilen.
Grüße, Tom
Das ist mal sehr schön gesagt, Tom !
Ich denke ja auch mal mehr, mal weniger (vielleicht weil ich die magische 50 auch schon geknackt habe) über die Endlichkeit meines
Lebens und meiner Besitzstände nach.
Auf diesem Gedankengang "dass ja was kaputt gehen könnte" basiert ja unter anderem auch unsere bliebte Steigerung des Verkaufs und Umsatzes. Eine gesunde 0 ist ja immer zuwenig. Ein Arbeitskollege hatte bei einem VW Passat einen kapitalen Motorschaden bei 80´000km. Den ein paar Jahre alten Wagen kaufte er sich "weil er unsicher war, wie lange sein Golf IV 115PS TDI mit 220´000km noch halten würde". Und jetzt kauft er sich wieder einen VW weil sein Mechaniker sagt "die VW Motoren sind halt solide Motoren". Manchmal wundere ich mich einfach über manche Gedankengänge.
Deshalb werden ja soviele neue Autos (und andere neue Dinge) verkauft, anstatt dass man vorhandene (und teilweise ja immer noch gute) Sachen einfach weiter verwendet.
Ich hatte mal einen 400E W124, da habe ich auch ein wenig gegoogelt, und war schon fast davor, die Steuerkette, Gleitschienen usw. auf Verdacht erneuern zu lassen, weil die halt "als Schwachstelle" gilt.
Den 400E habe ich wieder verkauft, somit wurde mir diese "Last in meinem Rucksack" wieder genommen.
Meinen W126 500E mit fast 300´000km fahre ich jetzt einfach mal. Wenn was kaputt geht, mache ich das. Ganz naheliegende Dinge mache ich auch mal mit. Aber größere Dinge mache ich nicht auf Verdacht. Und ich fahre (aus meiner Sicht und nur für mich als passend) gut damit. Hab da auch keine Angst, so in die Toskana zu fahren. Ich weiß ja auch nicht, ob mir mal einer reinfährt. Da kann ich mich ja auch nicht vorher absichern.
Irgendwie muss man ja die Probleme immer in der Reihenfolge ihres Auftretens überleben. Soll eine japanische Weisheit sein. Die finde ich je älter ich werde, immer passender.
Vielleicht gibt es wenn man Youngtimer / Oldtimer fährt immer mit dieser Thematik, dass die Teile einfach ein gewisses Alter haben, belästigt und jeder muss hier für sich eine Sichtweise finden, mit der man Spaß am Leben, Spaß am Auto hat und halt einfach auch nachts gut schlafen kann.
So ein kleiner Ausflug in das Drumherum um die Benzen ist auch mal schön. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende ! Viele herzliche Grüße, Manfred
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.21 13:49.