JoachimW124 schrieb:
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> Guten Tag zusammen,
> frohes Neue Jahr,
>
> ich bin erstmals in dieser Gruppe -Dank eines MBIG
> Mitgliedes- und hoffe, dass ich mit meiner Frage
> an der richtigen Stelle hier gelandet bin.
> Vorstellen möchte ich mich an passender Stelle
> auch noch, weiß jedoch noch nicht wo hier.
> Zu meinem Anliegen:
> Ich habe vor ein paar Jahren einen MB W124
> Limousine, 200 Diesel, EZ 03.1986 geerbt, um mich
> nach dem Willen des Verstorbenen weiterhin um
> "sein" Auto zu kümmern. Ich habe das Fahrzeug
> nach und nach restauriert, dass es wieder
> vollständig fahrtauglich ist.

Na, dann erst mal: Herzlich willkommen! Vorstellen kannst Du Dich gern unter Ausfahrten und Treffen. Guckt aber wohl nur selten mal einer rein.

> Im Sommer 2020 bemerkte ich bereits, dass das
> elektrische Schiebedach sich schwer öffnen und
> schließen ließ, dann wieder tadellos
> funktionierte (regelmäßige Wartung). Dies war
> wohl der Anfang nachfolgender Probleme per Stand
> heute, wobei sich alles um die Tankuhr dreht:

Da dürfte aber kein Zusammenhang bestehen.

> - Fahrlicht an = Tankuhr fällt um 1/4
> - Blinker links = Nadel der Tankuhr schlägt im
> Takt der des Blinkers aus (rechts nur gaaanz
> minimal)
> - Betätigung Fußbremse = Tanknadel fällt
> - Betätigung Schiebedachschalter = Tanknadel
> fällt
> - Rückwärtsgang einlegen = Nadel Tankuhr
> schlägt aus
>
> Ich tippe auf ein Masseproblem.

Darauf hätte ich auch getippt.

> Hatte das
> Kombiinstrument bereits mit Hilfe meines
> Schwiegersohnes ausgebaut und die Hauptmasse
> dahinter kontrolliert und gereinigt. Masse der
> Batterie kontrolliert und gereinigt. Deckenleuchte
> auseinander gehabt, gereinigt.
> Heckklappenkabelbaum links überprüft, soweit
> sichtbar, keine Schäden.
>
> Ich habe mit meinem Schwiegersohn zusammen das
> Kombiistrument auf der rechten Seite hinten
> bereits aufgeschraubt, allerdings keine sichtbaren
> Schäden gesehen. Es waren zwei Birnchen an der
> Oberseite hinten scheinbar etwas zu heiß geworden
> und haben den darüber liegenden Kunststoff
> angesengt. Da die Birnchenfassung direkt auf der
> Platine eingelassen ist, weiß ich natürlich
> nicht, inwieweit es auf der Platine bei einem der
> Wiederstände möglicherweise Schaden haben
> könnte. Ein erfahrener MB Schrauber meint, dies
> hänge wohl nicht daran.

Gut möglich, dass der Fehler innerhalb des Kombiinstruments zu suchen ist. Dazu die Frage, ob der Zeitpunkt bekannt ist, an dem dieses Problemfeld erstmals auftrat. Das ist deshalb von Interesse, weil man nicht selten andere Veränderungen oder Vorkommnisse, die zum selben Zeitpunkt stattfanden, mit in die Fehlerdiagnose einbinden kann.

> Kontrolliert habe ich weiterhin:
> - Hauptmasse hinter Kombiinstrument



> - Masse Batterie

Auch das Masseband zwischen Motor (oder Getriebe) und der Karosserie kann hier eine Rolle spielen. Soweit der Motorstart aber ohne Schwierigkeiten und Auffälligkeiten an der restlichen Elektrik vonstatten geht, dürfte dieser Bereich wohl i.O. sein.

> - Masse Deckenleuchte
> - Auch habe ich eine Überbrückung (Bypass) als
> provisorische Verbindung zwischen Karosserie und
> Batterie (Minus) mit einem Überbrückungskabel
> hergestellt. Alle Probleme blieben jedoch.
>
> Momentan komme ich nicht weiter, ich bin ratlos.
> Ich bin auch nicht der große Schrauber, deshalb
> frage ich hier um eure geschätzte Hilfe.
>
> Was haltet ihr davon?
> Wie würdet ihr dieses oben geschilderte Pänomen
> betrachten?
>
> Herzliche Grüße
> Joachim
> St. Wendel, Saarland

Auf jeden Fall mal das Kombiinstrument zerlegen und hinter die Platine mit Temperatur- und Tankanzeige gucken, ob es da vielleicht Leiterbahnen verbrannt hat. Auch gebrochene Lötstellen kommen da gar nicht so selten vor. Hilfreich ist es, hilfsweise ein baugleiches Kombiinstrument einzubauen, um so durch hierbei eventuell auftretende Veränderungen der Symptomatik entsprechende Rückschlüsse zu ziehen.

Auch der Kabelbaum (hinter dem KI) kann einen Schaden aufweisen, nicht selten durch Nagerfraß. Da hilft letztlich nur akribische Untersuchung Zentimeter für Zentimeter. Meistens findet man solche Stellen aber doch recht schnell.

Zuletzt (gern auch zeitlich früher, so man mag und dafür über die Gerätschaften und Sachverstand verfügt) müssten Messungen der Massepotentiale im Betrieb stattfinden, wenn man anders nicht weiter kommt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man innerhalb ein und derselben Masseleitung stark unterschiedliche Spannungen messen können, die das Problem erklären. Dann muss man nur noch nach deren Ursache suchen, was dann aber meistens sehr schnell geht, wenn man nur weiß, wo man erst mal suchen soll.

Ohne dass ich nun eine Glaskugel besäße, fällt mir aber auf, dass Bremslicht, Fahrlicht, Schiebedachmotor und Rückwärtsgangleuchte offenbar auf das Kombiinstrument zurückwirken. Da mir hier kein Wirkmechanismus innerhalb des Kombiinstruments einfallen mag, denke ich stinkelingpief an den Sicherungskasten. Der wäre sicher ein dankbares Ziel für den Komplettaustausch sämtlicher Sicherungen gegen neue(!). Denn hier kann der Fehler durchaus auch seine Ursache haben und rottige Sicherungen kommen beim 124er gar nicht so selten vor.

Grüße, Tom

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Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.