Datum: 09. November 2020 09:07
Zumal das Wesen des hydraulischen Wandlers ja gerade seine Eigenschaft ist, den Motor unter keinen Umständen abwürgen zu können. Falls er es doch schafft, liegen zwingend motorische Fehler vor.
Nochmal Kompressionsverlust: Motorstörungen durch mangelhafte Kompression zeigen sich ganz besonders stark im Leerlauf und bei niedrigen Drehzahlen, weil dort die Druckverluste naturgemäß viel stärker ausfallen als bei hohen Drehzahlen. Daher wird bei mangelhafter Kompression immer als erstes der Leerlauf schlechter, ebenso wie das Drehmoment beim Anfahren. Da der M111 aber in Gemisch und Leerlaufdrehzahl von der elektronischen Steuerung geregelt wird, bemerkt man motorische Störungen wie Kompressionsverluste, die normalerweise die Leerlaufdrehzahl senken würden, nicht sofort, weil die Steuerung von sich aus dann einfach mehr Gas gibt, so dass die normale Leerlaufdrehzahl wieder erreicht wird. Beim Anfahren bringt das aber nichts, weil dazu hauptsächlich Drehmoment erforderlich ist. Dass fällt aber bei schlechter Kompression zwangsläufig ab und dieser Verlust kann allein durch mehr Gas nicht kompensiert werden. Bei Fahrzeugen mit mechanischer Kupplung wird man zum Ausgleich die Einkuppeldrehzahl einfach unbewusst höher wählen, was bei hydraulischen Wandlern in Automatikgetrieben natürlich nicht möglich ist.
Grüße, Tom
Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.20 09:11.