Datum: 15. April 2020 10:27
Ich habe bei meinem W124er, 300D, OM603 die Zylinderkopfdichtung gewechselt. Den Zylinderkopf habe ich bei einem Motorinstandsetzer aufbereiten lassen. Dabei wurden auch die Ventilschaftdichtungen gewechselt.
Beim Zusammenbau habe ich die Schrauben am Abgaskrümmer offenbar nicht fest genug angezogen. Unter dem Abgaskrümmer ist Öl ausgetreten. Zunächst habe ich gedacht, dass ich beim Einschrauben der Stehbolzen die Ölkanäle getroffen habe, doch das war zum Glück nicht so.
Ich habe in die Auslasskanäle hineingefilmt und festgestellt, dass das Öl von oben kommt, dorther, wo die Schaftdichtungen sitzen. Das aber nicht bei allen Zylindern. Der 1. ist komplett trocken, der 6. extrem eingesaut (s. Bild).
Nun habe ich die Bilder dem Motorinstandsetzer gezeigt. Der hat sich etwas geziert und wollte darauf hinaus, dass man an den Ablagerungen in den Auslasskanälen erkennen könne, dass die Verbrennung nicht gut sei. Er wies darauf hin, dass mein Motor schon 396.000 KM gelaufen sei und vermutlich größere Probleme als defekte Schaftdichtungen vorlägen.
Er hat sich - etwas widerwillig - bereit erklärt, sich die Schaftdichtungen nochmal anzuschauen. Ich habe ihm gesagt, er solle - auf meine Rechnung - gleich auch einen Kompressionstest machen.
Nun meine Fragen ans Forum:
1. Was kann beim Wechsel der Schaftdichtungen schieflaufen, dass gleich an mehreren Zylindern Öl in die Auslasskanäle läuft? (Die Einlasskanäle habe ich mir nicht angeschaut - Vielleicht sieht es da ähnlich aus)
2. Kann über defekte Ventilschaftdichtungen einen nennenswerte Menge an Motoröl austreten. Der Motorinstandsetzer hat das verneint und gesagt, es sei dort ja kein Druck drauf.
Wenn mir dazu jemand etwas Schlaues sagen kann, würde ich mich freuen, denn mein Vertrauen in den Instandsetzer ist zur Zeit nicht sehr groß.