Datum: 08. Dezember 2019 19:44
koesek schrieb:
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> Moin Joachim,
>
> wie Tom schrieb: die hinteren Türlautsprecher im
> T taugen dazu, hinten sitzenden Kindern das Hören
> von benjamin Blümchen zu erleichtern - heutzutage
> also eigentlich zu nichts. Überflüssiger
> Schnickschnack.
Moin,
ganz ohne hintere Beschallung möchte ich im Tee dann aber doch nicht unterwegs sein. Dass die Serien-Türpäppchen nicht gerade vordere Preise bei Hifi-Wettbewerben ergattern ist mir schon klar, aber so schlecht, dass man sie gar nicht brauchen kann sind sie m.E. keineswegs. In Parallelschaltung mit zwei vorderen Crunch bieten sie unaufdringliche Beschallung der Hinterköpfe, die ich nicht missen möchte. Der Pegel passt auch gut zu den Crunchis.
> Ein Verstärker ist imho überflüssig, wenn du
> mit einigermaßen tauglichen Frontlautsprechern
> den Serienmüll ersetzt und unter den
> Beifahrersitz den von Tom verlinkten Pioneer oder
> einen ähnlich flachen Aktiv-Subwooffer
> platzierst. Wenig Aufwand, überschaubare Kosten,
> guter Ertrag. Das reicht dann locker für alles
> von Klassik bis Speedmetal, mit brauchbarer
> Auflösung und Bass in der Bauchhöhle
> fühlbar...für den/die BeifahrerIn auch tiefer
> Man kann sich natürlich für rhythmisch nach
> außen pulsierende Scheiben auch Fahrgast- und
> Kofferraum dicht bauen, aber ich bevorzuge
> praxistaugliche Autos mit optimalem Nutzwert.
Da muss ich jedoch radikal widersprechen, denn selbst wenn im Stand vier mal "20W" (die eigentlich nur max. 4 x 14W sind) aus einem modernen Radio spielen und sogar für so etwas wie Klanggewalt
sorgen, führen die besonders im Tieftonbereich extrem dominanten Fahrgeräusche sofort zu subjektiv stark tieftonschwacher Soundwidergabe, der sich nur durch entsprechendes Aufdrehen des Bassreglers abhelfen lässt. Nur sind dann die 4 x 14W lächerlich wenig, was zu augenblicklich einsetzenden Verzerrungen durch Clipping führt. Außer man belässt es höflich bei "Zimmerlautstärke". Mit der auf Autobahnen selbst im gut gedämpften 124er leider keine Freude aufkommt. Weshalb ich bei der Stereoanlage im Auto nach wie vor und stocksteif behaupte, dass Leistung durch nichts anderes zu ersetzen sei als durch mehr Leistung.
> Geräte aus den Zulassungsjahrzehnt machen m.E.
> eigentlich nur im Radioschacht Sinn.
Wer mit einem Automobilen Kulturgut unterwegs ist, der verzichtet auch gern auf Musik. Für die Verkehrsnachrichten wirds ja wohl meist reichen. Unter dieser Bedingung bin ich dabei. Aber was uns in den Achtzigern so an Autoradios geboten wurde, hat zumindest meinen Ohren und meinem damaligen Budget wirklich keine Begeisterung abgenötigt. Aber OK, ich war damals auch im ELA- und Discothekenbereich unterwegs und in handfesten
FUMP verliebt. Da hat sich seit damals nichts geändert.
> Verstärker
> und Subwoofer neuerer Bauart sind kleiner und
> akustisch wirkungsvoller. Die formidablen
> MaCAudio-LS für das 124er-Armaturenbrett von
> damals gibt es lange nicht mehr, zeitgenössisches
> Zubehör in Sachen Lautsprecher dürfte sich z.T.
> auch mittlerweile buchstäblich auflösen. Die
> MacAudios in meinem 280T tun es erfreulicherweise
> noch hervorragend und übertreffen die noch nicht
> so alten Zweiwege-Crunch im 220T hörbar in
> Auflösung und Volumen.
Heiaauweia, kurz mal teckeln: Auflösung!
Dass ein Megafon eine beschissen "Auflösung" hat ist klar, aber immer wenn ich in audiophilen Kreisen von der vielbeschworenen "Auflösung", "Detailtreue" usw. lese, guck ich wie ein Schwein ins Uhrwerk, denn mit dem Wort kann ich bei Hifi-Klotten ab der unteren Mittelklasse echt nichts mehr anfangen. Ganz im Gegensatz zu den damaligen Hifi-Magazinen, die ja sogar noch eine bessere "Auflösung" bei 230V-Verstärker-Netzkabeln der 300 Mark-Klasse ermittelt haben wollen.
Auflösen möge sich dann doch lieber der alltägliche Stau der Feierabendverkehr, als der klappernde Zahnersatz von Amanda Lear.
> Ohne den Pioneer-Sub
> unterm 220er-Sitz wäre da weniger als im 280 ohne
> Sub; Nachteil der elektrisch verstellbaren
> Vordersitze, an die Lösung mit dem Sub im
> Beifahrerfußraum bin ich zeit- und
> motivationsbedingt noch nicht gekommen.
Ohne weniger als ganz ohne? Huh?
> Für feinsinnigere AudioliebhaberInnen ist das
> Auto imho eh der falsche Ort. Nichts, was ich
> bisher rollend erlebt habe, und da waren auch
> teure, moderne Schnickscknack-Autos dabei, reichte
> auch nur annähernd an den (natürlichen) Klang in
> meinem Wohn-/Hörzimmer.
Das ist ja klar, Musik im Auto wird im Vergleich zur Heimanlage immer ein Notbehelf sein. Wenngleich das heute spattenbillig erhältliche wirklich schon sehr, sehr anhörlich klingt. Auch ganz ohne Kenntnis, welche Pappen-Markennamen damals in den Hochglanzmagazinen besonders wohl beleumdet waren.
Nur meine 2 Scheibchen. Es würde mich wirklich interessieren, wie andere das sehen, besonders die Frage nach guten und schlechten Lautsprechern. (Also nicht die nach tiefen Tönen aus dem Armaturenbrett-Tröten, da geht ja nun mal aus rein physikalischen Gründen so rein gar nix.)
Grüße, Tom
Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.