Datum: 10. Oktober 2019 18:21
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> Hallo Björn und danke für die erhellende
> Beschreibung. Bei Kühlwasser hege ich die
> Hoffnung, dass die Zugabe von Korrosions- und
> Frostschutz der korrosiven Wirkung
> demineralisierten Wassers ausreichend
> entgegenwirkt. Kannst Du zur Substanz dieser
> Hoffnung vielleicht noch etwas schreiben?
Hm, da wird dir wohl niemand so recht eine Antwort geben können, solange man nicht weiß, wie stark demineralisiert wurde und welche Materialen im Kühlkreislauf so alle versammelt sind, ob die Inhibitoren die richtigen sind und wie schnell die nachlassen.
So richtig relevant wird das Thema Entsalzung ja eigentlich eher in Dampferzeugern oder in offenen Systemen, wo halt ständig neuer Kalk nachkommt. In geschlossenen Systemen sehe ich jetzt keinen Grund, wieso man da entmineralisiert arbeiten sollte. Das bissle Kalk fällt irgendwo aus und fertig. Wenn man sein Kühlwasser jetzt nicht gerade aus einer Karstquelle schöpft und alle 2 Monate wechselt, würde ich da ruhig schlafen.
Jetzt wäre also die Frage, was ist schlimmer/blöder, die "Verkalkung" des Kühlsystems wenn man normales Wasser nimmt, oder die Korrosion, wenn man entsalztes Wasser nimmt? Ich würde auf letzteres tippen.
Schau dir mal dieses Video an, da wird ein M102 überholt. Der hat ganz schöne Korrosionsnarben. Bei so 8:30 min wird da explizit auf das Kühlmittel eingegangen. Wenn ich das so höre, würde ich am liebsten aufspringen und an meinen Stehzeugen das Wasser wechseln...
*klick*
> Bei 20 Jahre und älteren Wischwasserbehältern
> steckt erfahrungsgemäß immer eine gehörige
> Menge Schmutz drin und genau den fördert man sich
> ohne Filter unvermeidlich in die Düsen. Weshalb
> die bei älteren Fahrzeugen auch so gern
> verstopfen. Bei Siebfiltern mit genügend großer
> Oberfläche (und gern auch genügend
> Absetzvolumen) tritt zum Glück kaum Druckverlust
> auf, jedenfalls kein spürbarer. Bei Sinterfiltern
> kann das anders sein, je nach Konstruktion.
Ich sag ja nicht, dass das nicht irgendwie sophistiziert ist mit den Filtern. Aber wäre es nicht einfacher, man würde einfach mal zwischendurch den Behälter gescheit auswaschen oder auch mal entkalken, anstatt eine Filteranlage für abgefallenen Kesselstein zu installieren? Zumal man ja das eigentliche Problem des Zuwachsens der Düse damit nicht löst.
Gruß
Björn
PS: Bei Heizungsanlagen machen sie in den letzten Jahren auch einen Mords-Bohei um die Wasseraufbereitung. Ich halte das für Geldmacherei, ehrlich gesagt.
PPS: Die Kaffeemaschinenjungs entkalken ja gerne mit Amidosulfonsäure. Die ist auch für Alukessel geeignet, scheint's. Das kann für unsere Kühler (oder auch für den
ausgebauten WiWa-Behälter, bitte die Säure nicht auf die Motorhaube spritzen...) etc. nicht so schlecht sein, wenn Verkalkung denn überhaupt ein Problem ist.