Markus[LB] schrieb:
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> Wenn Du gar nichts machst, dann rosten die in der
> Tat sehr viel schneller weiter, als Dir lieb ist.
> Dazu kommen mehrere Faktoren zusammen. Rosten ist
> eine chemische Reaktion, die einmal angefangen
> schnell weiter macht, das kannst Du Dir wie eine
> Kristallbildung (bildlich) vorstellen. Ein "Keim"
> und der Kristall wächst schnell weiter.

Naja, soweit waren wir nun doch schon.

> Hinzu kommt, dass die Oberfläche durch den Rost
> deutlich vergrößert wird, was die
> Reaktionsgeschwindigkeit damit auch deutlich
> erhöht und Du bekommst auch noch längeren
> Einfluss von H2O, weil Rost viel langsamer
> abtrocknet, als eine saubere nicht angerostete
> Oberfläche. Polierte Oberflächen halten der
> Witterung besonders lange stand, allerdings hast
> Du da den Nachteil, dass auf diesen Oberflächen
> auch nichts wirklich gut haftet.

Hier auch.

> Nach Deiner Theorie dürfte gerade dies nicht
> passieren. Sobald Du den Rost über lackiert hast
> müsste der ja von der Sauerstoffzufuhr
> abgeschnitten sein und wenn es nicht weiter
> rostet, nimmt auch kein Volumen zu und damit
> dürften auch aushärtende Schutzschichten nicht
> mehr einreisen?!? Die Erfahrung zeigt aber etwas
> anderes. Im Gegenteil, der Rost trocknet über
> lackiert noch langsamer oder gar nicht mehr ab.
>

Hier ist der Wirkmechanismus klar: Die ausgehärtete Schutzschicht (in der Regel Lackfarbe) erleidet im Laufe der Zeit feine Haarrisse (Erklärung eines Lackierers). Durch diese Haarrisse ist Sauerstoff aus der Luft der Zutritt ans Blech möglich. Genau dieses Problem sollte bei nicht ausgehärteten Ölen und Fetten nicht bestehen. Inwieweit Sauerstoff durch (dünne?) Ölschichten hindurch diffundiert, weiß ich nicht. Aber Risse in der Schutzschicht gibt es bei Ölen und Fetten nicht. Höchstens Löcher (Steinschlag, Abwaschen). Dort wäre dann aber keine Schutzschicht mehr da, unter die Wasser kriechen kann. Letzteres ist ja gerade der größte Nachteil von Unterbodenschutz und Lackschichten, weil sie bei Unterrostung optimale Bedingungen fürs weiterrosten bieten.

> Bin ich auch, wobei ich Franz seiner Methode auch
> einiges abgewinnen kann. Ich habe schon grob
> entrostet und das dann mit Leinölfirnis
> überstrichen. Nach ein paar Tagen aushärten dann
> aber noch Fett darüber.

Wozu erst eine harte Schitzschicht bilden, wenn dann doch wieder weiches Fett drübergestrichen wird? Das erscheint mir jetzt doppelt gemoppelt, sprich unnütz.

> Wachs habe ich bisher auch nicht benutzt. Dann
> lieber Fett. An vielen Stellen ist das auch die
> Wahl der Mittel. Nur auf dem Unterbodenschutz hat
> das Zeug halt überhaupt nichts verloren, wenn es
> unter dem Schutz schon vor sich hin gammelt. Da
> hält man so nicht mehr viel auf, das ergibt nur
> eine Sauerei…

Ist halt die Frage. Hierzu müsste man mal Versuche machen, um zu ermitteln, ob rissiger Unterbodenschutz durch Öl genügend unterwandert wird, um das Rosten zu stoppen. Ich fürchte, hierzu gibt es bisher keinerlei gesicherte Erkenntnisse. Dann glaubt (oder hofft?) der eine eben so und der andere halt anders.

> Fett und Öl härtet übrigens auch mit der Zeit
> aus oder verharzt. Das dürfte auch damit zu tun
> haben, dass es mit der Zeit mit Sauerstoff
> reagiert und da stellt sich dann auch die Frage:
> Ist das wirklich ganz diffusionsdicht?!?

Genau, drum muss man sich ja auch alle paar Jahre drum kümmern, um die Schichten wieder aufzufrischen. Vermutlich sieht's dann nach 20 Jahren so ähnlich aus wie unter Günters Unterboden und dann wäre der Dampfstrahler dran den ganzen Dreck wieder abzuspülen. Und dann wieder von vorn.

> Altöl gehört keinesfalls irgendwo hin
> geschmiert, das ist nicht nur eine große
> Umweltsünde sondern auch ein Problem, weil im
> Altöl auch Säuren enthalten sind, die
> korrosionsfördernd sein können. Nicht dass
> jemand auf die Idee kommt das Auto in Altöl zu
> baden…

Schon klar. So hat Opa das gemacht und es war immer eine schlimme Sauerei.

> PS: Der Optimalfall ist natürlich: Du parkst das
> Auto in einer Schutzatmosphäre z.B. in Argon...
>

Womit wir dann wieder im Museum wären. Aber so weit isses zum Glück noch nicht, denn wir wollen doch mit unseren Schätzchen fahren und nicht nur daran arbeiten und sie hinter Glas anstarren.

Grüße, Tom

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Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.