Datum: 23. Februar 2019 10:59
auch mal umsetzen.
Klingt sehr nachvollziehbar.
Jetzt stellte sich mir die Frage, warum den die Schrauben überhaupt in die Streckgrenze gedehnt werden
Da zitiere mal, was ich gefunden habe:
Dehnschrauben sind herstellerseitig so ausgelegt, dass sie problemlos über ihren elastischen Bereich hinaus in den plastischen Bereich gedehnt werden können. Nach Erreichen eines Ausgangsdrehmoments wird die Schraube um einen festgelegten Winkel weiter bewegt und in den plastischen Bereich vorgespannt. Ein Nachzug ist damit nicht mehr erforderlich.
Diese Anziehmethode kann in Verbindung mitden neuen Schraubenausführungen den Streubereich der Schraubenvorspannkraft deut-lich reduzieren. Die Aufbringung des Drehwin-kels wird nicht in größere Vorspannkraft, sondern lediglich in plastische Schraubenlängung um-gesetzt. So wird ein gleichmäßig hohes Schrau-benkraftniveau aller Zylinderkopfschraubenerreicht – dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Dichtheit des Gesamtverbands.
Das heißt im Prinzip, man macht das deshalb, damit die Strauben, wenn sie in der Streckgrenze gespannt sind, bei Abweichungen der Längung wenig an der Spannung ändern. Mit anderen Worten, damit die Toleranzen bei der Drehmomentaufwendung im Werk quasi in der Streckgrenze ausgeglichen werden, die als Puffer wirkt, so daß die Spannung und damit die Anpressung der ZKD an allen Schrauben möglichst gleich ist. Setzt sich später die ZKD, kann aber die Schraube mangels vorhandener Spannung nicht mehr nachdrücken. Und dann haben wir den Salat. So die Theorie, würde ich sagen.
Mir hatte sich diese Thematik so noch nicht erschlossen.
Dirk
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.19 11:01.