Datum: 10. Dezember 2018 17:00
Eigentlich wollte der Dampfer nach der letzten größeren Fahrt überhaupt nicht mehr anspringen, aber eine kurze Überprüfung förderte dann zutage, dass hinten überhaupt kein Strom mehr ankam. Die Ursache war die 30A-Sicherung im Kraftstoffpumpenrelais, die zwischenzeitlich durchgeschmort war. Nach ersetzen der Sicherung sprang er wieder an, was ich echt nett von ihm fand, weil ich so in die Werkstatt fahren konnte und nicht liegend unter einem nur notdürftig aufgebockten Wagen (die Böcke stehen gerade noch alle unter dem Strichacht) zwei Pumpen austauschen musste. Das Spritpumpenrelais fand ich übrigens bei meinem 95er E220T NICHT beim Beifahrerairbag. Es befindet sich neben dem Motorsteuergerät hinter der Batterie. Dort zuerst zu gucken wäre natürlich zu einfach gewesen...
Dann also mit neuen Pumpen, Filter und Werkzeuggeraffel in die Werkstatt.
Abdrückklemmen für die Schläuche hatte ich wie geraten besorgt. Natürlich sind drei der vier Plastikmuttern der Benzinpumpenabdeckung gleich mitsamt ihren Schraubbolzen abgefallen, aber das muss bei alten Autos wohl so sein. Schon zuvor hatte ich mir Sorgen gemacht, wie wohl das Rohrstück des Kraftstofffilter-Ausgangsschlauch aussehen würde und es ob die Operation wohl heil überleben würde. Diese Dinger rosten für ihr Leben gern. So auch meins, aber die Überwurfmutter lies sich zum Glück lösen, ohne dass das Schlauchrohr gleich mit abbrach.
Einen ernsten Aha-Effekt hatte ich beim Ausbau der hinteren quer eingebauten Pumpe, die hatte sich nämlich lustig in die Plastikhalteschellen eingeschmolzen, die zur Aufdickung dünner Pumpen vorgesehen sind, damit sie in die Gummihalter passen.
UNGLAUBLICH, wie heiß bezingefüllte(!!!) Elektropumpen werden können, ohne dass die ganze Fuhre sogleich in Flammen aufgeht!
Also die muss schon länger tot gewesen sein. Die andere lief wenigstens manchmal noch, das ermöglichte den Kaltstart mit Benzin, bevor automatisch auf Gas umgeschaltet wurde. Für den Fall dass mal wieder Pumpenprobleme auftreten, will ich bei Gelegenheit noch mal eine "Notstartfunktion" mit Gas nachrüsten.
Die beiden
40,- Euro-Pumpen aus Polen passten übrigens problemlos (es machte auch nichts, dass es zwei baugleiche waren), auch der
Zubehör-Spritfilter. Alle Schaubanschlüsse hatten das passende Maß und auch frische Kupferringe lagen bei. Über ein paar M4-Muttern für die Stromanschlüsse hätte ich mich aber gefreut, denn zwei fielen beim lösen mit Handschuhen zu Boden und ich musste erst die komplette Werkstatt fegen und mich durch den Dreckhaufen baggern, bevor ich sie wiederhatte. Danach waren aber sogar die ebenfalls fehlenden Zahnscheiben wieder zurück.
Nun läuft er wieder und ich muss nur noch andere Schrauben für den Plastikdeckel des Pumpen-Geheimfachs besorgen, wo die Schraubbolzen jetzt fehlen. Die Gesamtkosten der Reparatur betrugen inkl. Werkstattmiete 120,- Euro.
Grüße, Tom
Aus Murphys unvollständiger Liste von Kampfgesetzen:
41. Wenn beide Seiten davon überzeugt sind, dass sie bald verlieren werden, haben sie beide Recht.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.18 17:12.