Hallo Tom,

>Selbstverständlich. Aber mal davon abgesehen, dass ich noch nie
>einen Jahreswagen genau inspiziert habe (ich denke, er sieht aus
>wie ein Neuwagen, nur ohne Wachsschmier an den Scheiben ),

Naja so ein Jahreswagen hat durchaus schon kleinere Steinschläge ab bekommen, der Auspuff ist schon angerostet etc.

>wird "Jahrenswagenzustand" nur mit extremem Restaurations- und
>Investitionsaufwand zu erreichen sein. Der wird sich dann irgendwo
>als "Eins-minus" bis "Zwei-plus" einordnen lassen und auf jeden
>Fall fünfstellig gekostet haben.

Eine Eins-minus bekommst Du für die wenigstens Fahrzeuge im Neuzustand, also wenn die gerade aus der Werkshalle gefahren sind. Eins = besser als NEU

>Plus Arbeit, versteht sich. Wenn das die neue H-Welt ist, dann
>fährt neuerdings alles mit H direkt ins Museum.

Von einem Extrem ins andere.

>Erhöhung des Mindestalters auf 40, 50 meinetwegen 80 Jahre

Warum nicht gleich 100 Jahre? Ach da fällt mir ein Menschen werden in der Regel ja gar nicht so alt. Damit wären wir wieder beim Restaurationsaufwand, weil es nach 50 Jahren gar keine Fahrzeuge mehr aus einer Epoche gibt, wenn die niemand gepflegt hat.

>Begrenzung der maximalen Jahresfahrleistung

Prima Idee. Ich bin in den letzten 2 Jahren (also von HU zu HU) weniger als echte 250 km mit dem "Weissen Dicken" gefahren.
Ich kenne aber andere "Spezialisten" die würden das sogar hin bekommen, obwohl die jeden Tag unterwegs sind…

>sondern die, die mit dem wenigstens Aufwand und der geringsten
>Gegenwehr seitens der Betroffenen verbunden sind.

Logisch, was erwartest Du. Es geht doch um die "Schrottkisten", die kein H Kennzeichen bekommen sollen, warum soll man dann andere bestrafen?

>Genau das passiert, wenn man die Anforderungen so hoch legt, dass
>kaum noch einer zum TÜV fährt, sondern das Gutachten von
>bestimmten Werkstätten "organisieren" lässt. Die bringen jede
>Ranzbimmel ans Ha und stellen ein Gutachten aus, welches jeder
>Beschreibung spottet.

Bist Du Dir sicher, dass das nur manche Werkstätten machen?

>Mir ist im Bekanntenkreis ein 32 Jahre alter US-Reimport-BMW
>bekannt, bei dem man u.a. durch den Unterboden Fußball spielen
>konnte, da hat die Werkstatt erst die HU/AU-Abnahme "ohne Mängel"
>durchgeführt und dann das H-Gutachten,

Das macht nicht die Werkstatt, die führt vielleicht die AU durch (und verwendet möglicherweise auch dafür ein funktionierendes Fahrzeug) aber die HU Abnahme macht immer noch ein Sachverständiger einer Prüforganisation. Was nicht gleichbedeutend ist, dass es bei der HU immer "mit rechten Dingen" zu geht. Das nennt sich aber Betrug und deswegen leiden alle anderen ehrlichen nachher darunter.

>das es in sämtlichen Punkten als Note 1(!!) ausgewiesen hat. Dabei
>hatte der Motor einen üblen Kolbenkipper, der Innenraum sprach
>beredt von 180.000 Meilen und im Kofferraum musste man alles
>festbinden, damit es während der Fahrt nicht rausfiel.

Eben das ist doch das Problem. In dem Fall gehört das weder mit noch ohne H auf die Straße. Mit H Kennzeichen schon gleich dreimal nicht.

>Der Eigentümer meint selber, dass der Prüfer den Wagen vermutlich
>nie gesehen hat.

Oh die Prüfer können schon sehr aktiv weg schauen…
Da musst Du Dich nur durchfragen welcher Prüfer und wenn ja wie viel.

>Die ganze Chose hat letztes Jahr 700,- Euro gekostet, inkl. aller
>Gutachtenkosten.

Eine reine HU ohne H gibt es "billiger"

>Inzwischen wurde der Wagen aber weitgehend repariert. Ein Einser
>wird das trotzdem nie.

Ein Einser wird ja auch gar nicht verlangt. Eine zwei bis drei reicht ja auch völlig aus und je nach Gutachter schwankt da die Zustandsnote auch noch erheblich.

Gruß Markus



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.10.18 07:29.