Re: Korrosionsschutz-Studium vs. Huschhusch-Fettdusche?
Datum: 18. November 2017 12:34
franz schrieb:
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> Das ist schon alles recht und schön.
> - Aber eben nur dort, wo man zum Auftragen
> hinkommt.
> Bei der HA - Konsole im Bild ist das auf der
> Rückseite schon nicht ganz so einfach
Richtig, deswegen habe ich dort auch erstmal weißes PX-11 genommen.
Macht aber nichts, denn die Rückseite der HA-Aufnahme ist längst nicht so dem Spritzwasser ausgesetzt.
Klar, es gibt Bereiche, die schlecht erreichbar sind. Bei denen hat man Mühe, sie mechanisch-maschinell (Negerkeks, Bristle-Disk) abzuschleifen, zu grundieren und zu lackieren. Aber mit nem Dremel oder eine Welle auf der stationären Bohrmaschine geht auch dort einiges.
Es versteht sich von selbst, dass man in Falzen schlecht mechanisch entrosten und lackieren kann. Falze schmiere auch ich mit PX-11 voll und treibe es zusätzlich mit der Heißluftpistole hinein.
Aber z. B. Rost in den Radkästen kann man gut und gründlich abschleifen und die Stellen mehrmals mit Grundierung und/oder Eisenglimmer-Lack pinseln. Dort kommt am meisten dreckiges Spritzwasser hin und dort ist die "Quick-and-Dirty"-Methode klar im Nachteil. Auch großflächig am Unterboden verzichte ich lieber auf Fettig-Öliges. Beim Tausch des Mitteltopfes vor einigen Jahren habe ich die Gelegenheit genutzt, um den UB darüber zu entrosten und dreimal mit 3in1-DB-703 zu lackieren. Nie und nimmer hätte ich dort Fett oder Öl genommen. Auch die beliebte Roststelle unter dem Wischwasserbehälter ist mit Grundierung und Rostschutzlack besser versorgt.
Bleiben am Ende schätzungsweise nur 10 Prozent der Fläche am Unterboden und in den Radkästen übrig, die man ohne Großaktion (Ausbau der HA) schlecht entrosten und lackieren kann. Für die ist die Öl-und-Fett-Methode angebracht.
franz schrieb:
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> Natürlich könnte man da auch die Glimmerfarbe
> airless reinspritzen, aber nur mit der
> entsprechenden Schutzausrüstung.
> Und selbst dann ist nicht gewährleistet, dass sie
> wirklich überall auch in die Falze und die
> Gewinde kriecht.
Für Hohlräume, Falze, Kontaktflächen von Anbauteilen, Gewinde usw. nutze ich natürlich keinen Lack, sondern die bekannten geeigneten Mittel, also Öl oder Fett, je nachdem. Das gilt etwa auch für die vorderen Radkästen hinter den Radhausschalen, dort ist üppig PX-11 verteilt.
In Hohlräumen herrschen aber nun mal ganz andere Bedingungen als am UB oder im freiliegenden Teil der Radkästen. In geschlossenen Hohlräumen schützt Fluid Film AS-R fast ewig, im Radkasten fast gar nicht.
Fazit: Weder Eisenglimmerlack noch PX-11 noch Leinöl noch sonstwas sind ein Allheilmittel. Man sollte schon eine kleine Auswahl bereitstehen haben, möglichst passend zum Einsatzort und -zweck.
MfG, Hanseat