Datum: 02. November 2006 23:49
Moin,[p]
sorry, daß es so lange gedauert hat. Hier die versprochenen Bilder meiner Aktion "Wie befreie ich meine Gullydeckel Alufelgen aus dem Klammergriff abgerissener Radbolzen?" Zuerst einmal ein ultradickes Lob und 1000 Dank an Dich, MurxMax, für diese tolle Idee! Alle lokalen Größen (DB, Reifenfritzen, Autowerkstätten) hätten die Felgen zerflext. Kurbelt den ET-Verkauf an. Ob es weniger Arbeit macht, wage ich zu bezweifeln. Diese Idee war die einzige Rettung zur zerstörungsfreien Demontage der Felgen (wenn man davon ausgeht, daß die Bolzen eh schon zerstört waren).[p]
Auf der linken Seite sind 3 von 5 Bolzen abgerissen, auf der rechten 4:[br]
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Das Rausfräsen dauert ca. 1/2 bis 3/4 Stunde pro Bolzen. Bewährt haben sich die Fräser von Projahn (www.projahn.de). Das Teilchen heißt Lochsäge 16mm, ArtNo 68016. Mit einem Fräser habe ich alle 7 Bolzen runtergefräst. Nur beim letzten ist mir ein Zahn gekracht, aber da habe ich vielleicht nicht mehr genug aufgepaßt. Nicht bewährt haben sich die Fräser von MRS. Die hatten doch eine sehr deutliche und frühzeitige Entzahnungstendenz.[p]
Wir hatten diskutiert, ob man nun so fest drücken soll wie möglich oder nicht bzw. ob deshalb die Zähne abbrechen. Meine Testreihe hat ergeben: Drücken was das Zeug hält (mit Knieunterstützung, wenn die Arme schlapp werden) und Drehzahl möglichst gering (-~ höchstmöglicher Druck pro Umdrehung oder frei nach Roland Koch: brutalstmögliche Spanabnahme). Nur ganz am Anfang vorsichtig gegenhalten bis sich der Fräser eine ebene Fläche erfräst hat. Die Bolzen bestehen übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit aus unterschiedlichem Material. Ca. im ersten Drittel produziert man richtig schönen Spangries, kleines Kringelzeug. Danach kriegt man nur noch kleine Fetzen runter.[p]
Hier die Bolzen nach Herunterhebeln der Felge:[br]
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Auf diesem Bild sieht man Eines sehr gut: Wenn man jeden Bund von den Bolzen gefräst hat, sitzt die Felge immer noch fest. Dann sollte man nach Gefühl noch ein bischen nachfräsen und dann eifrig an den Felgen hin- und herreißen, bis sie runtergehen. Warum? Erstens fräst man nicht unbedingt genau mittig, weil der Fräser nicht rundrum schlüssig um den Bolzen anliegt bzw. etwas Spiel hat, weiterhin weil der Bolzenstumpf vom Verdrehen etwas krumm ist, zweitens weil der Durchmesser der Bolzen im Bereich zwischen Bund und Kopf bei 12mm liegt, vor dem Bund bis zum Gewinde hin aber nur bei 11mm. [p]
Ist die Felge runter, lassen sich die Bolzen mit der Hand rausdrehen.[p]
So sehen die Bolzen aus:[br]
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Die Gewinde der Bolzen sehen noch ganz passabel aus, nicht? Beim Draufschrauben der Bolzen für die Winterräder habe ich festgestellt, daß sich das Radkreuz nicht mehr mit Schwung weiterdreht. Es ist zwar kein nennenswerter Widerstand, aber man kann das Radkreuz nicht wie gewohnt in Drehung versetzen und damit den Bolzen reindrehen lassen. 120Nm haben die Naben erst mal ausgehalten. Aber ich werde sie wohl als "bemackt" zur Kenntnis nehmen müssen.[p]
Habe mir heute spaßeshalber die Preise bei DB nennen lassen. Wenn ich die Felgen hätte runterflexen lassen, wären es 1.005,81 Euro für Bolzen und Felgen plus Arbeitslohn geworden. Die 126er Gullys kosten 419 netto pro Stück. Boah ey![p]
Habe mir noch einen Spaß erlaubt (Widsischkait kennt kahne Gränse!): Die Werkstatt, die diesen Schaden verursacht hat, AUTOTECHNIK SYLT IN TINNUM (merkt Euch diesen Namen wie ein schlechtes Restaurant!), habe ich versucht telefonisch zu erreichen. Was hört man da? k.A. (Kürzel für Vertriebler) oder "kein Anschluß unter dieser Nummer" (für Normalsterbliche). Laut offizieller Auskunft "gibt es die da aber noch" (wohl mit der Betonung auf "noch"). Na, dann haben die wohl dauerhaft ihre Telefonrechnung nicht bezahlt. Oder? Sind wohl zu oft von freundlichen Kunden mit einem ähnlichen Erfahrungsschatz wie meinem angerufen worden. Auf jeden Fall wirkt das sehr seriös.[p]
Gruß[br]
opungu[br]