Hallo Dieter![p]
Das Problem bei alten Motoren, die zu sanft (d.h. immer mit niedriger Drehzahl) eingefahren wurden, ergibt sich nach meinem Verständnis wie folgt:[p]
Am oberen Wendepunkt des Kolbens bildet sich verschleißbedingt eine Kante, in etwa in Höhe des ersten Kolbenringes. Dies ist soweit kein Problem, wenn der Motor gleichbleibend langsam gefahren wird. Erhöht sich nun das Drehzahlniveau, dehnt sich das Pleuel durch die wirkende Kraft aus, es stößt an diese Stufe, was Reibung erzeugt (höherer Verbrauch) und Kraft kostet (geringere Leistung).[p]
Dies ist kein Problem, was binnen weniger km entsteht, sondern nach mehreren zehntausend km. Um es wieder zu beheben, muß man nun langsam absichtlich den Verschleiß erhöhen und diese Kante weiter nach oben "schieben". Durch höheres Lagerspiel verringert sich die Reibung und damit läuft der Motor besser und sparsamer.[p]
Das soll aber nicht heißen, daß Motoren grundsätzlich auf maximaler Drehzahl gefahren werden müssen, da sonst die Materialbelastung für Lager und Pleuel zu groß wird. Das würde bedeuten, daß durch zu großes Lagerspiel der Öldruck sinkt und Welle bzw. Fußlager nicht mehr geschmiert werden und aufeinanderschlagen bzw. ohne Schmierung reiben, was letztendlich den "Kolbenfresser" zur Folge hat.[p]
Ideal ist mittlere Drehzahlbereich mit einigen "Ausreißern" nach unten und oben, z.B. Ausfahren auf langen Strecken.[p]
Damit läßt sich also bei einem "Renterfahrzeug" die Leistung steigern und der Verbrauch erheblich senken. Natürlich kann man auch argumentieren, daß durch langsames Fahren das Lagerspiel gering gehalten wird, dann stellt sich nur die Frage, ob der Zylinderverschleiß nicht höher ist. Und außerdem dient ein Motor nicht dem Selbstzweck, sondern dem Fahrer.[p]
Also "Opi" Dieter, ruhig mal aufs Gas ... ;-)[p]
Falls dies nicht korrekt sein sollte, möge man mich gerne verbessern.[p]
Oo=*=oO-Gruß[p]
DanielT[br]
(230E Bj82 252TKM & E 300TD Bj94 189TKM)[p]
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